Konzert auf der Lady Agnes: Thomas Kübler begeistert über 300 Gäste zum Muttertag

Strahlender Sonnenschein und eine Stimme, die verzaubert: Mit seinem Muttertagskonzert „Hits, Herz & Höhenflüge“ eröffnete Chansonnier und Salonmusiker Thomas Kübler am Sonntag die Open-Air-Saison auf dem Flugplatz Stölln. Über 300 Besucher kamen zu diesem besonderen Ereignis. Kurzfristig mussten zusätzliche Sitzplätze organisiert werden.

Kübler, der längst als künstlerischer Fixpunkt auf dem Rumpf der historischen Passagiermaschine „Lady Agnes“ gilt, verwandelte den Flugzeugflügel erneut in eine Bühne voller Gefühl, Witz und großer Musik. Sein Repertoire von Udo Jürgens bis Frank Sinatra, von Hildegard Knef über Karat bis zu den Comedian Harmonists kam gut an– jeder Titel virtuos interpretiert und mit sicherer Hand in Szene gesetzt.

Ein Höhepunkt des Konzerts: „New York, New York“, gesungen mit sinatrascher Grandezza, während Tänzerin Adelheid aus Tangermünde im Glitzerfrack, Zylinder und Jazzschuhen tänzerisch die Tragfläche erklomm – ein Moment, der das Publikum staunen und applaudieren ließ. Die Stimmung erinnerte an ein filmreifes Freiluft-Spektakel, irgendwo zwischen Varieté, sommerlichem Theaterabend und musikalischem Hochgenuss.

„Davon werden wir noch lange zehren“, hörte man im Publikum. Für viele war es nicht nur das erste Konzert auf einem Flugzeug, sondern auch der erste Besuch in Stölln. Der Ort – sonst eher still und geschichtsträchtig – wurde an diesem Tag zur lebendigen Kulturkulisse. Kübler lockte damit auch zahlreiche Gäste aus Potsdam, Berlin, der Altmark, dem Havelland und der Prignitz an, die eigens anreisten – einige mit Picknickdecken und Campingstuhl.

Technik, die den Ton angibt:
Für den glasklaren Sound auf dem Flugzeug sorgte erneut Peter Reichelt. Seit vielen Jahren begleitet er die Konzerte von Thomas Kübler und ist verantwortlich für die gesamte Beschallung – von der technischen Ausstattung bis zur fein abgestimmten Live-Abmischung. Mit einem sicheren Gespür für Klang und Atmosphäre trägt er maßgeblich zum Gelingen jedes Open-Air-Erlebnisses bei.

Der Otto-Lilienthal-Verein sorgte mit Gegrilltem, Getränken, Kaffee, Kuchen und Aperol-Bowle für eine fürsorgliche, familiäre Atmosphäre. Kinder tobten am Rand, während auf der Tragfläche Musik erklang, die die Herzen rührte.  Thomas Kübler bewies einmal mehr, was einen echten Entertainer ausmacht: Stimme, Präsenz, kluge Dramaturgie und das Talent, Generationen zu verbinden – ganz ohne Effekthascherei, sondern mit Können und Seele. 

Ein Konzert wie dieses – poetisch, leichtfüßig, mitreißend – war ein Geschenk zum Muttertag.

Und ein Appell für mehr Kultur in ländlichen Räumen. „Wenn 300 Menschen auf einem Acker einem Chanson lauschen, dann ist das mehr als ein Konzert – das ist ein Bekenntnis. Kultur gehört auf’s Land. Und wer das einmal erlebt hat, weiß: Das geht nicht nur, das wirkt! Ich wünsche mir mehr solcher mutigen Formate an ungewöhnlichen Orten.“ so Thomas Kübler.